Medien und oberflächliche Halbwahrheiten ade
"Journalisten betreiben Aufklärung, indem sie alle verfügbaren Fakten und Hintergründe darlegen und die Menschen selbst entscheiden lassen, was richtig und was falsch ist" (Bundeszentrale für politische Bildung, Kapitel "Was ist Propaganda?").
Doch wie sieht die Realität aus?
Führende Journalisten sagen teilweise ganz offen, daß sie für einen "werteorientierten" Journalismus eintreten - "als Gegenpol zu einer neutralen Berichterstattung". Wobei zu deren "Werte" naturgemäß nur deren eigene Bewertungen gemeint sind. Sie wollen eine "Haltung" vertreten, reine Fakten zu bringen sei "überhaupt kein Journalismus". Fakten zu beurteilen sei "doch genau ihr Job". "Haltung" geht vor Fakten und Wahrheit. So kann natürlich keine objektive Berichterstattung zustandekommen sondern lediglich Missions-Journalismus mit selektiven Halbwahrheiten. Augenscheinlich sind sie nicht dazu da, um zu informieren, sondern um die Menschen in vielen Fällen zu lenken.
Diese Medien leben oft in einer eigenen konstruierten Parallelrealität, sie schaffen eine ganz eigene Realität und liefern deren Bewertung gleich mit. Politik- und Medienapparat hängen eng zusammen und es findet ein doch recht reger Personalaustausch untereinander statt. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat rund 500 (!) Mitarbeiter, plus zusätzlich entsprechende Leute in einzelnen Ministerien (z.B. "Beauftragte für strategische Kommunikation") in nicht geringer Anzahl. Viele große Medien gehören zumeist Milliardärsfamilien.
Sogenannte Faktenchecker und ähnliches haben ebenfalls oft bestimmte vorgefaßte Meinungen, für die sie dann irgendwie eine Bestätigung suchen und veröffentlichen. Andere Sichtweisen und Fakten werden hingegen oft ignoriert. Auch werden oft Aussagen "widerlegt", die die Andersdenkenden gar nicht gemacht haben (Themaverfehlung) oder sie verbergen die Kernpunkte hinter einem massiven Wortschwall. So treten sie jegliche Diskussionskultur mit Füßen. Sie werden überwiegend von den Altmedien bezahlt und das eigentliche Motiv ihrer Existenz dürfte damit naheliegend sein. Warum wohl haben diese das nötig?
Massenmedien fügen sich meist dem Chorgeist ein und bieten als Sprachrohr vorherrschender Denkstrukturen oft oberflächliche Mainstream-Hofberichterstattung und Chorgeist-Hofunterhaltung bis hin zum vorauseilenden Zeitgeist-Gehorsam mit pflichtschuldiger Selbstzensur, z.B. durch Selektion und Ignoranz entsprechender Fakten. Erkenntnisse und Argumente, die die eigene Weltanschauung in Zweifel ziehen könnten, bleiben so für die Bevölkerung unzugänglich.
Selbst das, was dann von den Medien, insbesondere auch der selbsternannten "Qualitätsmedien" gebracht wird, muß nicht automatisch den vollen Tatsachen entsprechen (was z.B. auch sog. Sprachwissenschaftler und Autoren weiterer wissenschaftlicher Arbeiten festgestellt haben). Dabei ist eigentlich der ursprüngliche Anspruch vom Journalismus die wahrhaftige Information der Öffentlichkeit sowie unabhängig und wahrheitssuchend die Wirklichkeit faktenbasiert abzubilden. Was aber dann oft geliefert wird, kommt eher einer Arbeitsverweigerung nahe.
Es ist wohl nicht so, daß deren Meldungen vor der Veröffentlichung auf Richtigkeit und Vollständigkeit tatsächlich geprüft werden, auch wegen der Arbeitsverdichtung und dem Zeitdruck. Meistens übernehmen die Medien die Meldungen lediglich von zentralen und vorsortierten Zentralredaktionen mit gleichartigen Mono-Denkstrukturen, z.B. von Nachrichtenagenturen sowie auch von PR-Agenturen und Pressemitteilungen. Wenn aber die Quellen nur oberflächliche Halbwahrheiten enthalten, dann kann auch das als "Tatsache" veröffentlichte Endprodukt kaum vollständiger sein. Zumal die Gewichtung der Ereignisse, also Themenschwerpunkte und Themenauswahl zu wünschen übrig läßt und oft 'Mücken' zu 'Elefanten' aufgeplustert werden oder gar 'Elefanten' ignoriert werden.
Neben der Lobbyisten-Meinungsmache will man offenbar nicht zur Kenntnis nehmen, daß es heute auch eine nicht ergebnisoffene gekaufte institutionalisierte Wissenschaft gibt (mit entsprechend einseitigen Ergebnissen und Halbwahrheiten), über die schon ganze Bücher geschrieben wurde. Man fragt meist nicht nach den Hintergründen, z.B. wer die jeweiligen Studien eigentlich bezahlt und in Auftrag gegeben hat. Auch außerhalb der Medien bis hin zur Politik, staatlichen Stellen und Justiz wird oft das eigene Denken abgeschaltet, sobald der Begriff "Wissenschaft" auftaucht. Maßgebend ist dann, was als wissenschaftlich gilt - und nicht was tatsächlich ist.
Zur eigenen Recherche vor Ort haben die Redaktionen oft keine Zeit; und wenn in bestimmten Fällen doch, dann ohne Garantie auf Vollständigkeit der wirklich wesentlichen Punkte. Denn dazu müßten möglichst alle Beteiligten auch eine zeitgeistunabhängige Erfassung und Gewichtung von Kernpunkten und tatsächlichen Hintergründen vornehmen, was aber zu oft an den künstlich erlernten Denkstrukturen scheitert. Abgehobene Mono-Denkstrukturen, die offenbar auch eine nur selektive Wahrnehmung der Realität begünstigt (nicht nur bei den Medien). Sie weigern sich oft über Tatsachen zu berichten, die nicht in ihre Weltanschauung und Glaubensüberzeugung und zu dessen "Werte" passen. Es geht weniger um neutrale Berichterstattung, sondern um die ihrer Meinung nach "richtige Sache" zu publizieren. Viele Journalisten glauben offenbar herablassend, daß sie eine erzieherische Verantwortung für den "minderbemittelten" Medienkonsumenten hätten. Dazu verpacken sie oft Bruchteile von Tatsachen in Geschichten. Somit sind sie keine echte Informationsquelle, sondern dienen bestenfalls zur Unterhaltung.
Öffentliche und veröffentlichte Meinungen driften immer weiter auseinander und Begriffsverdrehungen nehmen immer mehr zu. Eine klare Trennung zwischen Nachricht und Meinung, zwischen Tatsachen und Kommentar scheint immer weniger stattzufinden. Obwohl sie doch wie kaum ein anderer die Möglichkeit haben, mit gekennzeichneten eigenen Kommentaren ihre Meinung in einem "Qualitätsmedium" bekanntzugeben.
Wir sollten lernen, Information von tendenziösem Meinungsjournalismus zu unterscheiden. Was diese Medien an wichtigen Fakten weglassen, ist von außen oft schwer erkennbar. Man sollte sich fragen, wo sind reine Nachrichten-Artikel und wo werden Meinung und Information vermischt; wo werden offene oder eher verdeckte Diffamierungen verbreitet, wo wird fast nur über die Person gesprochen und kaum über die Sache, die diese Person verbreitet? Wird eine Ausgrenzungskultur betrieben? Wenn mit direkter oder indirekter Rufschädigung und übler Nachrede und kaum mit inhaltlicher Auseinandersetzung gearbeitet wird, dann erledigt sich der Medienbeitrag inhaltlich von selbst, denn dort ist die eigene Argumentationsnot groß. Wer Sachargumente hat, der hat persönlich abwertende Formulierungen gar nicht nötig. Werden solche Formulierungen verwendet, kann man normalerweise auch ohne eigene Sachkenntnis einschätzen, welche Seite wohl am nähesten bei der Wahrheit steht.
Die Suche nach eigentlichen Ursachen bleibt also nicht selten im oberflächlichen Zeitgeistgedöns stecken, das oft aus Halbwahrheiten besteht. Wesentliche Aussagen werden oft einfach unterdrückt. Letztlich wird der (Selbst-)Gleichschaltung Tür und Tor geöffnet und sie werden ihrer Aufgabe in einer Demokratie immer weniger gerecht. Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie wären funktionierende Medien, denn die Menschen müßten dazu möglichst objektiv informiert werden. In diesem Zustand aber sind sie ein regelrechtes Einfallstor für Zeitgeistströmungen und können mit deren Einheits-Journalismus Wirkungen wie Zeitgeist-Brandbeschleuniger entfachen (Ein Beispiel hierfür ist die seit einigen Jahrzehnten zunehmende Gewalt in der Gesellschaft, im TV vergeht kein Tag ohne Gewalt und Mord. Die jugendliche Gewaltenthemmung geht mit der täglichen Gewaltpräsenz in den Medien einher. Weiteres Beispiel: Kriegsrhetorik und das nachhaltige Drängen auf Waffenlieferungen in Kriegsgebiete).
Sie steuern die Menschenmassen. Sinnvoll zu leben oder der Lebenssinn ist offenbar überhaupt keine Grundlage für deren Arbeit, denn den linearen Denkstrukturen und dem wissenschaftlichen Materialismus wurde augenscheinlich längst der geistige Altar errichtet. Die Mainstream-Medien berauben sich dadurch selbst ihrer Unabhängigkeit. Geschriebene und ungeschriebene Richtlinien der Großstadt-Akademiker in den Chefredaktionen und der oberen Medien-Etagen sowie politische und wirtschaftliche Interessen der Medienhäuser geben dem Inhalt einen Rahmen vor. Aber die Schere im Kopf von vielen Journalisten ist ein ebenso wirksames Mittel der Zensur wie die direkte Anweisung aus der oberen Etage. Diese Halbwissen-Medien sind eigentlich selbst die größte Gefahr für die Pressefreiheit. Gerade was bei der geistigen Selbst-Gleichschaltung der Halbwahrheitsmedien nicht veröffentlicht wird, kann also durchaus wichtig sein.
Wie würde die Welt heute aussehen, wenn diese Massenmedien ihren Job gemacht hätten?
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Das Falsche ist stets viel bequemer als die Wahrheit. Letztere will ernst erforscht und rücksichtslos angeschaut und angewendet werden. Das Falsche aber schmiegt sich an jede träge, bequeme oder törichte Individualität an, ist wie ein Firnis, mit dem man leicht alles übertüncht.
Goethe
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"Eine zynische, käufliche, demagogische Presse wird mit der Zeit ein Volk erzeugen, das genauso niederträchtig ist, wie sie selbst"
Joseph Pulitzer
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Fast jeder Krieg, der in den letzten 50 Jahren begonnen hat, war das Ergebnis von Medienlügen. Die Medien hätten ihn verhindern können, wenn sie nicht nur die Regierungspropaganda nachgedruckt hätten.
Julian Assange
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"Das ganze System beruht auf der Idee, daß man der Mehrheit alles einreden kann, solange man es laut und oft wiederholt".
Edward Snowden (US-Whistleblower)
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